Wann fühlt man sich eigentlich gestresst – und wann nicht?
Doch was führt zum Gegenteil; wann bekommen wir das Gefühl, dass uns alles über den Kopf wächst und wir eben die Kontrolle verlieren?
Einerseits hat das mit der Menge und dem Ausmaß der Ansprüche zu tun, die wir an uns selbst haben:
Es soll immer alles perfekt sein; sei es das Funktionieren im Beruf, die Kindererziehung, die selbstverständlich auch nach Jahren oder Jahrzehnten harmonische und reibungslose Partnerschaft.
Je höher dabei die Ansprüche sind, desto größer die Gefahr, dass zwischen Anspruch und tatsächlicher Realität eine große Lücke klafft, die als sehr frustrierend empfunden wird.
Vermeintlich banale Auslöser (die morgenmuffelige Kollegin, die offene Zahnpastatube …) können dann zu extremen Stressauslösern werden, die uns in die Zeit der Säbelzahntieger zurück
katapultieren. Dort hieß es nur entweder Flucht oder Angriff – und dafür brauchten wir eine Menge Adrenalin, heute aber eben nicht mehr.
In solchen Situationen bleibt die Anspannung, die nicht durch körperliche Anstrengung postwendend aufgelöst werden kann, im Körper – und schadet uns mittel- oder langfristig.
Wie könnte also ein hilfreiches Stressmanagement aussehen?
Eine Möglichkeit könnte also sein, die eigenen Ansprüche zu hinterfragen und realistisch anzupassen:
So wird in einem Mietshaus vermutlich nie wirklich paradiesische Ruhe herrschen; irgendein Nachbar wird immer gerade (etwas) zu laut sein. Wenn wir uns jedoch nicht über jedes kleinste Geräusch
aufregen, sondern unseren Ruheanspruch auf ein normales Maß herunterschrauben, machen wir uns selbst das Leben leichter!
Wenn es dagegen doch zu schlimm wird, sollte man sich der Situation stellen und nicht versuchen, dem Druck auszuweichen. Denn das kann, wie Studien zeigen, zu einer größeren
Burnout-Gefährdung führen. Also: Lieber versuchen, den stress-auslösenden Faktor zu entfernen, und in diesem Beispiel dann doch mal mit dem Nachbarn reden.
Ein weiterer Ansatz, um zu vermeiden, dass Stress uns krank macht, ist der Weg über die eigenen Körperreaktionen. Körperliche Betätigung wie Sport baut Stresshormone ab, ebenso das
Erlernen von Entspannungstechniken.
Da ja das eigentliche Ziel ist, sich nicht gestresst zu fühlen (und nicht unbedingt, die ganze Welt zu ändern), ist die „Stellschraube“ Körperreaktionen häufig ein sehr vielversprechender Weg zu
einem entspannteren Leben.